Aaaaah,
Cov19! Endlich haben wir hier in unseren Breiten was, wovon wir "Jüngere" dann unseren Enkeln erzählen können, wenn sie bei uns auf dem Knie sitzen! Kriege, Hungersnöte etc. bekommen wir ja nur über die Nachrichten mit. Wirklich dabei sind wir nicht. Schade, was!?
Nun haben wir etwas, das uns alle betrifft!
Ich bin zum Beispiel immernoch angepisst, dass ich aktuell nicht tanzen gehen kann und auch meine sonstige "Bücherverlesung" leidet sehr stark, da ein Huaptteil meiner Lesezeit normalerweise im Zug zur/von der Arbeit ist; und aktuell fahre ich mit dem Auto. Denn "social distancing" ist ja das Wort der Stunde. Wobei ich aber überlege, ab nächste Woche wieder Bahn zu fahren!
Was eine tolle Überleitung ist zur aktuellen Situation, denn nächste Woche, also nach den normalen Osterferien - die für manche etwas länger waren... - sollen manche, aktuellen Beschränkungen gelockert oder geändert werden. Ein Hauptpunkt und Hauptkritikpunkt des Ganzen ist die mögliche
Öffnung von Schulen und ob das gut wäre. Und die Frage ist zumindest für die "Kleinen" durchaus relevant! Denn welche Eltern kennen das nicht, dass ihr Kind aus dem Kindergarten und bedingt auch Grundschule (die ja geöffnet werden soll) schon immer jegliche Krankheiten mit nach Hause gebracht hat, die so existieren (und ein paar Neue). Warum soll das jetzt anders sein? Weil die 7jährigen Kinder jetzt Mundschutz tragen? Als ob das so verbindlich für die durchgezogen werden könnte, die reissen die vermutlich beim Spielen schneller vom Gesicht, als man gucken kann!
Mit älteren Kindern - es sollen ja auch Abschlußklassen wieder zur Schule gehen - könnte das vielleicht klappen. Aber es ist vielleicht allgemein die (auch
gestellte) Frage, ob gerade "viele Leute auf einem Platz" nicht ein Hauptverteilungsgrund der Coronaviren sind!? Für die Erkentnis muss man ja eigentlich nur ein paar "Nerds" fragen! In den USA findet (sonst...) immer regelmäßig die
PAX statt. Steht für
Penny
Arcade E
xpo. Im Prinzip eine Messe für Comics, Videospiele, etc. Und immer, wenn so eine stattgefunden hat, kann man auf Twitter bei etlichen Besuchern lesen:
"Hach, mich hat mal wieder die PAX-Grippe erwischt :D" (o.ä.) Und ist ja verständlich! Viele Leute auf engem Raum, besonders in irgendwelchen Warteschlangen vor Spiele-Demos. Wenn da einer Hustet haben es alle... oder um irgendeine bekannte Persönlichkeit aus der Szene zu treffen und im warsten Sinne des Wortes die Hand zu schütteln ... die schon 37 Leute vor einem geschüttelt haben. Da kann man einige Viren abbekommen! Deshalb ist ja auch aktuell die Ansage, dass man sich die Hände gründliche Waschen soll etc. Und das haben bisher vor allem auf solchen Messen vermutlich nicht so viele gemacht. Vielleicht die "Profis".
Kleine Anekdote dazu von meinem alljährlichem
Metal Festival: Wir veranstalten immer ein "Meet and Greet" mit den Bands; eben sowas wie die Messen mit irgendwelchen Szenepersönlichkeiten machen. Und nachdem unser Headliner
Sodom ihre halbe Stunde hatte, kamen sie aus dem Zelt und haben ein kleines Fläschchen rumgereicht. Und ich stand daneben und hab einfach mal gefragt, was das ist. Antwort: Desinfektionsmittel! Die machen das "öfters" und wissen, dass da einige "schwitzige" Hände gereicht werden. Werde versuchen, dieses Jahr da allgemein ein Desinfektionsmittel hinzustellen, weil ich das sehr sinnvoll halte - die Idee hatte ich schon vor Corona!
Aber man sieht, das ist ein Ansteckungsrisiko. Ich höre zwar noch nicht, dass bei Metalfestivals große Grippewellen rumgehen - aber die sind auch normal im Sommer und z.B. die letzte PAX war vom 27.2.-1.3.2020, DIE Grippezeit also. Zudem in geschlossenen Räumlichkeiten und nicht an der frischen Luft! Können alles wichtige Dinge sein. Entsprechend sind die allgemeinen Ausgagsbeschränkungen vermutlich auch nicht sonderlich hilfreich, um die Virenverbreitung zu verhindern. Nicht völlig nutzlos, aber die große Frage ob die Einschränkungen unserer allgemeinen Grundrechte (wie Versammlungsfreiheit etc.) verhältnismäßig sind, muss gestellt werden dürfen!
Aber zurück zur Schule. Warum also diese Öffnung bei durchaus fragwürdiger "Beweislage", dass das Sinn macht!? Nun, es soll ja vor allem eben die "Kleinen" wieder zu Schule und "Abschlußklassen". Letztere meinte ich ja schon, dass hier die Schüler wohl erwachsen genug sind, um Abstandsregeln und möglichen Mundschutz etc. einzuhalten. Aber warum sollen die eigentlich wieder hin? Nun, damit sie nen Wisch für die Wand bekommen aka Abschluß schreiben können! Denn hier ist ja das Problem: Wenn "wir" jetzt sagen würden, wir lassen die Schulen dicht, nehmen das Halbjahrszeugnis als "Endergebnis" und machen aus Sicherheitsgründe nach dem Sommer weiter. Dann hätten eben einige Schüler keinen Abschluß! Das müssten die nächstes Jahr "nochmal" machen! Und da es möglicherweise schon Pläne für Studium, weitere Arbeit etc. gibt würde das da schon einen Rattenschwanz erzeugen. Mal ganz ignorierend, dass Schulen dann eine Klasse "zu viel" hätten! Diese Schüler müssen also da durch! Natürlich ist hier die Frage, was in der "freien" Zeit so gemacht wurde. Viel wurde diskutiert über "Onlinelernen" und vor allem "Onlinelehren". Hat das gefruchtet? Gab es das überhaupt einigermaßen? Oder wie war die Unterstützung zu Hause? Wurde da von den Eltern geholfen und gemeinsam gelernt? Alles Faktoren, die gerade eine Abschlußprüfung aktuell sehr beeinflussen! Wie kann es so zu einem vernünftigen Ergebnis kommen?
(Wie ich oben schon mit "Wisch" erwähnt habe, ist zwar das Ergebnis eh so lala. Aber wir Deutschen stehen auf irgendwelche Zertifikate! Ob die viel Aussagen, ist was anderes. Ich weiß nicht, wie es in Deutschland da an Anteil aussieht, aber in den USA machen sehr viele Firmen bei Bewerbern erstmal nen Einstellungstest, weil sie den Abschlüßen nicht einfach so vertrauen! Sollte zu denken geben! Aber wir schweifen ab!)
Anders sieht es mit Grundschulen aus. Warum? Weil hier das Lernen nicht so über Onlinemethodik vermittelt werden kann - und vielleicht auch sollte; aber das führt eher zu Diskussion, wie früh und wie lange Kinder im Internet hängen sollten ... und ich bin hier definitiv nicht repräsentativ mit meiner eigenen "Geschichte"! Und ich frage mich, ob da auch ein wenig reinspielt, dass es in dem Alter auch noch schwieriger ist, die Kinder "im Zaum zu halten". Die meisten Kinder kapieren zwar, dass sie jetzt sich anders verhalten sollen usw. aber toll ist das ja auch nicht. Gehört ja prinzipiell dazu in dem Alter ein wenig "herumzutoben"!
Vielleicht geht es aber auch darum, dass ältere Kinder es gewöhnt sind, mehr selbstständig zu arbeiten und Dinge zu lernen. Im Grundschulalter wird vermutlich sehr viel häufiger von den Eltern mal auf die Hausaufgaben geguckt, als bei der 17 Jahre alten Tochter. (da hat man genug zu tun, ihre wechselnden Kerle zu "prüfen" ;)) bzw. ob man das nicht tut! Denn hier kommt es in der Lage vermutlich sehr darauf an, ob die Eltern dann mit ihrem Kind mal ein wenig rechnen, was schreiben, etc. und ihm weiterhin was beibringen. Oder ob da nur das Beste dafür getan wird, dass das Kind "bespaßt" ist und fertig. Das wird sich von Familie zu Familie unterscheiden. Und man kann da die übliche Diskussion starten, wie das Elternhaus die Bildungstechnische Entwicklung der Kinder beeinflußt, aber zumindest ist in der Schule (normalerweise) jemand, der da etwas Gerade rücken kann. Und in der Grundschulzeit kann da entsprechend viel getan werden, um den weiteren Weg zu beeinflussen.
Soweit mal meine Einschätzung dazu. Letzlich bin ich selbst eh weniger von der ganzen Schulsache betroffen. Aber Meinung abgeben kann man ja mal.
Ich bin gespannt, was nächste Woche bringt. Von wieder Tanzen gehen kann ich vermutlich nur Träumen. Aber vielleicht gibt es ja andere, positivere Entwicklungen!